Bühne auf Zeit −
der Interimsstandort

Die Sparten Oper und Ballett der Württembergischen Staatstheater Stuttgart werden einen neuen Standort auf Zeit im künftigen Stadtteil Stuttgart Rosenstein erhalten.

Schon heute ist das Quartier um die von der Stadt sanierten Wagenhallen ein pulsierender Raum für Kunst, Kultur und Miteinander. Gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort soll es zum Stadtquartier Maker City entwickelt werden – einem Pilotprojekt für Kulturproduktion, Wohnen und Arbeiten. Der sogenannte Interimsstandort der Staatstheater wird ein erster Baustein für das neue Zentrum der Maker City bilden - gemeinsam mit dem Kulturzentrum Wagenhallen.

Was genau wird hier gebaut? Ein Opern- und Ballettbetrieb erfordert weit mehr als die eigentliche Bühne. Erst umfangreiche Produktions‐ und Proberäume, Lager, sowie Räumlichkeiten für die Technischen Dienste und die Verwaltung ermöglichen die aufwendigen Inszenierungen der Staatstheater. All diese Nutzungen werden am Interimsstandort untergebracht. Zudem sind von Beginn an Flächen für vielseitige Lebens‐ und Wohnformen vorgesehen.
Nach Auszug der Staatstheater werden rund 80 Prozent der Neubauten für Kulturproduktion, Werkstätten, Wohnen und Arbeiten weiter genutzt. Diese Nutzungen sind Teil des städtebaulichen Entwurfs der Maker City.

Was passiert mit den restlichen 20 Prozent? Der Zuschauerraum für zirka 1.200 Personen, der über 30 Meter hohe Bühnenturm sowie das Foyer machen nur rund 20 Prozent der Neubauten aus. Diese Bauwerke werden konsequent in rückbaubarer Bauweise konzipiert und folgen somit dem Grundsatz des kreislaufgerechten Bauens. Sie sind so geplant, dass eine Wiederverwendung an einem anderen Standort möglich wäre.

Projektstand

Derzeit bereitet die Stadt Stuttgart die Erschließung des Geländes vor. Grundlage dafür sind die Ergebnisse des offenen internationalen städtebaulichen Wettbewerbs Rosenstein aus dem Jahr 2019.

Mit einem Beschluss im Mai 2022 hat der Gemeinderat die Planungen für die Gebäude des Interimsstandorts der Staatstheater bzw. der Maker City bis einschließlich der Entwurfsplanung beauftragt.

Im Oktober 2022 erfolgte die Auslobung des europaweiten hochbaulichen Realisierungswettbewerbs. Im Wettbewerb befanden sich insgesamt 20 Beiträge. Im Juni 2023 setzte sich der Entwurf von a+r Architekten GmbH, Stuttgart gemeinsam mit NL Architects, Amsterdam, Niederlande durch.

Im Sommer 2024 hat die ProWST das Projekt von der Landeshauptstadt Stuttgart übernommen. Die wesentlichen Fachplaner wurden öffentlich ausgeschrieben und bis zum Herbst 2024 beauftragt.

Momentan befindet sich das Projekt in der Vorplanung.

Der Nutzungsbeginn ist nach aktuellem Grobterminplan im Jahr 2033 vorgesehen.

Raum für Kreativität −
der Werkstattneubau

Im Rahmen der Opernsanierung entsteht zusätzlich ein neues Werkstattgebäude. Die sogenannten Dekorationswerkstätten der Württembergischen Staatstheater finden künftig ihren neuen Standort auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik in Bad Cannstatt. Damit entsteht eine optimale Anbindung an das dort bereits bestehende Kulissenlager.

Am neuen Standort können die Werkstätten nach modernen technischen Standards ausgestattet werden. Dies ermöglicht effiziente Betriebsabläufe und gewährleistet einen nachhaltigen Spielbetrieb.

In den neuen Werkstätten sind sämtliche für das Bühnenbild relevante Gewerke unter einem Dach vereint. Dazu zählt der Malsaal, in dem großformatige Bühnenhintergründe entstehen – sogenannte Prospekte. Diese werden zuvor im Nähsaal aus Stoffbahnen zusammengesetzt. Hinzu kommen die Plastiker- und Bildhauerwerkstätten und die Dekorationsabteilung, die zusammen mit der Schreinerei, Schlosserei und Lackiererei gemeinsam an den dreidimensionalen Bühnenaufbauten arbeiten.

In der Montagehalle, die in Ihren Abmessungen der Bühne entspricht, können alle Teile eines Bühnenbildes zusammengefügt werden. In den neuen Dekorationswerkstätten wird also zukünftig die Produktion eines kompletten Bühnenbildes mit Probeaufbau möglich sein - ein entscheidender Vorteil für die Qualität und Effizienz der Produktion.

Durch die Verlagerung der Werkstätten reduziert sich der Flächenbedarf am Interimsstandort. Für kurzfristige Anpassungen und Umbauten stehen dort weiterhin kleine Werkstattflächen zur Verfügung.

Mit dem Umzug der Dekorationswerkstätten an den neuen Standort wird am Oberen Schlossgarten der notwendige Platz für einen zukunftsfähigen Spielbetrieb geschaffen. Ferner ensteht Raum, um das Gebäudeensemble der Staatstheater neben dem denkmalgeschützten Littmann-Bau künftig stärker in den städtischen Raum einzubinden.

Projektstand

Im Februar 2023 erhielt das Architekturbüro gmp International vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg den Auftrag für die Objektplanung.

Im Mai 2024 übernahm die ProWST das Projekt vom Landesbetrieb. Im Sommer 2025 soll die Vorentwurfsplanung  für den Neubau der Dekorationswerkstätten abgeschlossen sein.

Der Nutzungsbeginn ist nach aktuellem Grobterminplan im Jahr 2031 vorgesehen.

Bewahren und Weiterdenken −
der Littmann-Bau

Der prächtige Littmann-Bau am Oberen Schlossgarten ist das Herzstück der Württembergischen Staatstheater. Der als „Opernhaus“ bekannte historische Bau, sowie das angrenzenden Verwaltungsgebäudes müssen dringend saniert, modernisiert und erweitert werden. Mit dem Neubau eines Kulissengebäudes an diesem Standort werden die Staatstheater zukunftsfähig gemacht.

Die letzte Sanierung des denkmalgeschützten Littmann-Baus liegt fast 40 Jahre zurück. Damals wurde ausschließlich der Innenraum nach historischem Vorbild rekonstruiert und der sogenannte Böhm-Pavillon errichtet. Nun gilt es, den Littmann-Bau für zukünftige Generationen zu bewahren und zugleich besser in den städtischen Raum einzubinden.

Ohne eine Sanierung droht die Schließung des Betriebs. Die technischen Anlagen stammen noch aus den 1980er Jahren, und die Arbeitsbedingungen für die rund 1.400 Beschäftigten entsprechen nicht mehr den heutigen Standards – insbesondere in den Werkstätten sowie im Bühnen- und Orchesterbereich. Unter den aktuellen Bedingungen wäre eine Neuzulassung dieser Arbeitsplätze nicht möglich. Eine Modernisierung ist daher unumgänglich.

Neben der dringend erforderlichen technischen Erneuerung soll die Sanierung auch die Einbindung des Gebäudes in das städtische Umfeld verbessern und mehr Platz für Besuchende und Mitarbeitende schaffen. Ziel ist es, die Württembergischen Staatstheater weiterhin attraktiv und zukunftsfähig zu halten, sodass sie auch ein neues, jüngeres Publikum erreichen.

Die Umsetzung dieses Teilprojekts ist eng mit dem Interimsstandort in der Maker City sowie dem Neubau der Werkstätten bei der Zuckerfabrik verknüpft. Erst wenn diese beiden Standorte in Betrieb sind, kann die Sanierung am Oberen Schlossgarten beginnen.

Projektstand

Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Auslobung eines hochbaulichen Realisierungswettbewerbs.

Dabei müssen sowohl die Anforderungen eines modernen Spielbetriebs als auch die städtebaulichen Rahmenbedingungen für die Auslobung abgestimmt werden.

Parallel dazu wird auf Seiten der Landeshauptstadt Stuttgart ein Bebauungsplanverfahren bearbeitet, um die baurechtlichen Grundlagen für die Realisierung des Projektes zu schaffen.

Die Wiedereröffnung nach der Sanierung ist nach aktuellem Grobterminplan zu Beginn der 40er Jahre vorgesehen.

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