Die Kosten des technisch anspruchsvollen Gebäudes betragen rund 127 Millionen Euro inklusive Risikovorsorge und Ausstattungskosten der WST. Diese Kosten werden jeweils zur Hälfte vom Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart getragen und sind enthalten in der Gesamtsumme für die Opernsanierung.
Um das umfangreiche Raumprogramm auf dem vorgesehenen Grundstück realisieren zu können, ist eine mehrgeschossige Bauweise erforderlich. Dies umfasst eine weitgehende Unterkellerung sowie zwei Obergeschosse – deutlich über das hinausgehend, was bei einem gewöhnlichen Gewerbebau üblich wäre, der meist ohne Keller und mit nur einem Obergeschoss auskommt.
Die Unterkellerung in Kombination mit der Nähe zum Bahndamm macht eine besonders aufwendige Baugrube notwendig. Zusätzlich erfordern die Bodenverhältnisse sowie die hohen Nutzlasten, die insbesondere in den Dekorationswerkstätten auftreten, eine anspruchsvolle Pfahlgründung zur sicheren Lastabtragung.
Auch die Fassadengestaltung unterliegt besonderen Anforderungen: Aufgrund der Nähe zum Recyclinghof und zum Bahndamm müssen hohe Schallschutzwerte eingehalten werden. Darüber hinaus gelten für die Außenwände strenge energetische Vorgaben hinsichtlich des Wärmeschutzes sowie zusätzliche Anforderungen zur Vermeidung von Schallreflexionen in Richtung des gegenüberliegenden Wohngebiets jenseits der Bahntrasse.
Die Tragwerksplanung ist ebenfalls komplex: Die Kombination aus hohen Nutzlasten, einem begrünten Dach mit Photovoltaikanlage, großen stützenfreien Spannweiten und der durch den Bebauungsplan vorgegebenen Höhenbegrenzung lässt den Einsatz eines kostengünstigen Standardsystems nicht zu.
Die spezifische Nutzung des Gebäudes bringt zudem besondere Anforderungen an die Fördertechnik mit sich. Dazu zählen unter anderem Krananlagen, ein Paternoster für den Prospekttransport zwischen Erd- und Obergeschoss sowie ein groß dimensionierter Lastenaufzug für den Transport der Kulissenteile.
Nicht zuletzt verfügen die Dekorationswerkstätten über eine spezielle verfahrenstechnische Ausstattung. Diese umfasst unter anderem eine Prozesslufttechnik, eine umfassende Medienversorgung sowie eine Sprinkleranlage, die den betrieblichen Anforderungen gerecht wird und gleichzeitig den baurechtlichen Vorgaben entspricht.